Geschichte

copyright: www.zollgrenzschutz.deUrsprünglich nur für die Bewachung der Reichsgrenzen vorgesehen, übernahm der Zollgrenzschutz nach Kriegsbeginn Aufgaben in den besetzten Gebieten. Dort zunächst mit Zoll-Tätigkeiten befasst, bekam der Einsatz außerhalb der Reichsgrenzen einen immer stärkeren militärischen Charakter, wobei es schon seit den ersten Kriegstagen Verluste gab. Im Juli 1942 führte der Generalinspekteur des Zollgrenzschutzes, Johannes Hoßfeld, für die Angehörigen des Zollgrenzschutzes die Erkennungsmarke ein, damit sollte der Träger im Todesfall identifiziert werden können. Die ovalen Erkennungsmarken im Format 7cm x 5cm bestanden aus Zink- oder Weißblech und einer Bruchlinie in der Mitte und enthielten eine Aufschrift mit Angabe des ausstellenden Oberfinanzpräsidium und einer fortlaufenden Nummer. Die obere Hälfte hatte 2 Löcher zum Durchführen eines Bandes, an dem die Erkennungsmarke um den Hals zu tragen war, das Mitführen in den Uniformtaschen oder die Befestigung z.B. am Gürtel oder Hosenträger usw. war ausdrücklich verboten.
Fiel oder starb der Träger, wurde die untere Hälfte an der Bruchlinie abgebrochen und an das Oberfinanzpräsidium geschickt, die obere Hälfte verblieb beim Träger und wurde mit ihm begraben. Die Erkennungsmarke war personengebunden, auch bei einer Versetzung in das Gebiet eines anderen Oberfinanzpräsidiums behielt der Träger seine Marke.

Die Oberfinanzpräsidien gaben die Erkennungsmarken an ihre nachgeordneten Zollgrenzschutz-Dienststellen aus und führten entsprechende Listen. Da alle Dienststellen im besetzten Ausland unter Aufsicht oder Betreuung eines Oberfinanzpräsidiums standen, erhielten sie deren Erkennungsmarken. Ausnahmen waren lediglich die Kommandostellen, die direkt dem Reichsfinanzministerium unterstanden und eigene Erkennungsmarken herausgaben. Dies dürfte aber nur für die Kommandostellen Frankreich und Generalgouvernement gelten, jedoch nicht für die nur Mitte 1943 kurzzeitig bestehende Kommandostelle Ostland und die erst im Juni 1944 errichtete Kommandostelle Oberitalien.

 

Geprägte Marken

Die Prägeschrift auf der Marke folgte dem Schema:
Zollgrenzschutz (Ort)
für Oberfinanzpräsident (Bereich)
fortlaufende Nummer
Beispiel:
Zollgrenzschutz Düsseldorf
(für Oberfinanzpräsident Düsseldorf)
Nr. 1234

Zollgrenzschutzfür Oberfinanzpräsident
Bremen Weser-Ems
Breslau Niederschlesien
Danzig Danzig-Westpreußen
Düsseldorf Düsseldorf
Graz Graz
Hamburg Hamburg
Hannover Hannover
Zollgrenzschutzfür Oberfinanzpräsident
Innsbruck Innsbruck
Karlsruhe Baden
Kiel Nordmark
Köln Köln
Königsberg,Pr. Ostpreußen
München München
Münster Westfalen
Zollgrenzschutzfür Oberfinanzpräsident
Posen Wartheland
Prag Prag
Saarbrücken Westmark
Stettin Pommern
Stuttgart Württemberg
Troppau Troppau
Wien Wien-Niederdonau

 

Zollgrenzschutzfür
Paris die Kommandostelle des Zollgrenzschutzes Frankreich in Paris
Krakau die Kommandostelle des Zollgrenzschutzes im Generalgouvernement in Krakau

 

Fragwürdiges

Im Internet tauchen immer wieder Erkennungsmarken auf, bei denen die Authentizität aus meiner Sicht sehr fragwürdig ist. Im Blog habe ich dazu am 23.12.2021 einen Artikel veröffentlicht.

Zollgrenzschützer warfen ihre Erkennungsmarke in der Regel nicht weg, auch bei Gefangenschaft nicht. Sollten angebotene Marken tatsächlich aus Bodenfunden stammen, spricht viel dafür, dass sie Toten bei Raubgrabungen abgenommen wurden. Damit ist eine spätere Identifizierung der Gefallenen und Benachrichtigung der Angehörigen nicht mehr möglich. Der Kauf solcher Marken unterstützt somit illegale Grabungen, die ausschließlich dem Geldmachen dienen und den Fundort und -zusammenhang unwiederbringlich zerstören.

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