August Heinrich Lakmann wurde am 02.01.1905 in Osternburg (heute ein Stadtteil von Oldenburg) geboren.

Am 01.04.1925 trat der gelernte Schlosser in die damalige Reichsmarine ein. Gemäß den Bestimmungen des Versailler Vertrages handelte es sich bei der Reichswehr um eine Berufsarmee mit Limitierung auf 100.000 Heeres- und 15.000 Marine-Angehörige, Soldaten der Mannschafts- und Unteroffiziersdienstgrade mussten sich zu einer 12-jährigen Dienstzeit zu verpflichten.
Während der Dienstzeit durchlief er folgende Stationen:

  • Schiffsstammdivision der Nordsee: Infanteristische Grundausbildung
  • 3. und 4. Torpedoboothalbflottille, Vermessungsschiff Meteor: Kohle- und Ölkessel, Hauptmaschinen, Abschnitt des Pumpenmeisters
  • Schiffsstammdivision der Nordsee, Küstenartillerieschule: Heizer in Dampf- und Motorbeibooten

Im Jahr 1932 war August Lakmann Oberheizergefreiter, nach dem 01.04.1937 erfolgte die Beförderung zum Heizerstabsgefreiten. Am 01.04.1937 erhielt er die Dienstauszeichnung III. Klasse für 12 Jahre Dienst, die IV. Klasse für 4 Jahre müsste er nach Stiftung im Jahr 1936 erhalten haben.
Üblicherweise wäre die Dienstzeit am 31.03.1937 abgelaufen. Die Reichswehr/Wehrmacht versuchte, den Soldaten nach Ende der Dienstzeit eine Beschäftigung im öffentlichen Dienst zu verschaffen, was den Besuch einer Militärschule oder -akademie einschloss. Bis zum Ende der Schulzeit konnte die Dienstzeit verlängert werden. Lakmann besuchte die Marinefachschule für Verwaltung in Wilhelmshaven, weswegen die Dienstzeit erst bis 30.06. und schließlich bis 31.12.1937 verlängert wurde.

Die Marinefachschule diente als Vorbereitung für den Übergang zum öffentlichen Dienst, in diesem Fall zur Zollverwaltung. Dort begann er am 01.01.1938 als Zollanwärter, was mit Umzügen verbunden war. Vom Marinestandort Wilhelmshaven ging es Anfang Januar 1938 nach Schönberg im Vogtland (heute Teil von Bad Brambach), wenige Tage später nach Freiburg an der Elbe und im April 1938 schließlich nach Bremerhaven. Im September 1938 endete die Ausbildung mit der Ernennung zum Zollassistenten, die weitere Zeit vor Ausbruch des Krieges scheint er beim Bezirkszollkommissariat Freiburg/Elbe verbracht zu haben.
In der Folge (spätestens Mitte 1941) wurde er zum Zollsekretär befördert und war als Beamter zur besonderen Verwendung eingesetzt. Dabei hatte er den Bezirkszollkommissar bei der Leitung und Beaufsichtigung des Grenzaufsichtsdienstes zu unterstützen und die nachgeordneten Dienststellen zu besuchen und zu kontrollieren, zu diesem Zweck war ihm ein Dienstwagen zugeteilt. Früher mit Pferden ausgestattet, nannte man diesen Personenkreis auch Berittene.
Das Oberfinanzpräsidium Weser-Ems, zu dem seine Dienststelle gehörte, war zum Teil für Stellung von Personal für den Zollgrenzschutz im besetzten Frankreich zuständig. In diesem Zusammenhang erfolgte die Versetzung nach Lille zum Bezirkszollkommissariat IV an der französisch-belgischen Grenze.
Im Oktober 1941 erhielt August Lakmann das Zollgrenzschutz-Ehrenzeichen, womit er als Versorgungsanwärter die notwendigen vier Jahre Grenzdienstzeit erfüllt hatte.

Vermutlich wurde er gegen Mitte 1944 zur Wehrmacht eingezogen und diente im Heer als Stabsgefreiter, zur damaligen Zeit war die Lage an fast allen Fronten prekär. Stalingrad, die Niederlage in Afrika, die Landungen der Alliierten in Italien und der Normandie hatten stattgefunden und die deutschen Truppen waren überall auf dem Rückzug. Um die hohen Verluste einigermaßen auszugleichen, hatte die öffentliche Verwaltung Reservisten an die Wehrmacht abgegeben und der Bedarf an militärisch erfahrenen Unteroffizieren war hoch. Sein Einsatz erfolgte vermutlich beim Festungs-Stammtrupp LXXXIX, der direkt dem LXXXIX. Armeekorps unterstand. Einsatzort war in den Niederlanden und Belgien, seit Oktober 1944 gilt August Lakmann als verschollen.

Herzlichen Dank an Thomas Krause für die Fotos und Hintergrundinformationen von seinem Großvater.

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