Bei den Kanalinseln handelt es sich um mehrere Inseln im Ärmelkanal vor der Küste Frankreichs, darunter Jersey, Guernsey, Alderney und Sark. Sie sind das einzige Gebiet der (im weiteren Sinne) britischen Inseln, das von der Wehrmacht erobert wurde.
Die Befehlsstelle Dinan des Zollgrenzschutzes Frankreich errichtete spätestens Anfang 1941 mehrere Dienststellen auf den Inseln. Sie waren mit der Überwachung des Fischereiverkehrs beschäftigt, überwachten aber auch generell das Meer und den Luftraum auf verdächtige Vorgänge und waren in die Verteidigung wie z.B. Geschützdienst eingesetzt. Nach der Invasion der Alliierten in der Normandie im Juli 1944, in deren Nähe die Kanalinseln lagen, brach der Kontakt zum französischen Festland ab und die Besatzung war auf sich allein gestellt. Zum Schutz der Bevölkerung verzichteten die Alliierten auf einen Angriff auf die Inseln, zudem lagen dort mit der 319. Infanterie-Division und der Kriegsmarine starke deutsche Truppen. Ferner waren die Inseln mit starken Bunkern, Geschützen und Minenfeldern ausgestattet.
Die Vorräte der Besatzungstruppe gingen bald zur Neige, sodass Anfang März 1945 ein erfolgreiches Kommandounternehmen auf die französische Stadt Granville durchgeführt wurde, jedoch ohne Beteiligung von Zollgrenzschützern. Am 9. Mai 1945 kapitulierte die deutsche Besatzung.
- Michael Ginns, Jersey Occupied: The German Armed Forces in Jersey 1940-1945, Channel Island Publishing, 2009 (in englischer Sprache)
- Jacques Mordal, Handstreich auf Granville, Stalling Verlag, 1965 (im antiquarischen Buchhandel erhältlich)