Geschichte

Das Elsass war über Jahrhunderte zwischen dem Deutschen Reich und Frankreich umkämpft. Nach gut 600jähriger Zugehörigkeit zum Römisch-Deutschen Reich fiel es mit dem Westfälischen Frieden 1648 an Frankreich. Als Folge des Deutsch-Französischen Krieges gelangte das Elsass 1871 an das Deutsche Kaiserreich und nach dem Ersten Weltkrieg durch den Versailler Vertrag wieder an Frankreich. Im Mai 1940 wurde es von der Wehrmacht während des Westfeldzuges besetzt.
Zwar betrachtete die deutsche Regierung das Elsass als historisches deutsches Gebiet, laut Waffenstillstandsvertrag handelte es sich jedoch weiterhin um französisches Territorium, das vom Deutschen Reich nur besetzt war. Aus diesem Grund unterstand es formell einem deutschen Chef der Zivilverwaltung (CdZ Elsass), dem gleichzeitig als Gauleiter von Baden amtierenden Robert Wagner. Auch wenn das Elsass formell weiterhin Teil Frankreichs war, wurde es faktisch dem Gau Baden angegliedert und unterlag entgegen dem Besatzungsrecht einer offensiven Germanisierungs- und Assimilierungspolitik.

Schon im Mai 1940 begann das Reichsfinanzministerium mit dem Aufbau der Finanzverwaltung, die Bestandteil des Oberfinanzpräsidiums Baden wurde. Zudem führte es an den Grenzen zu Frankreich und der Schweiz eine rechtlich fragwürdige Zollgrenze ein. Der Zollgrenzschutz überwachte die Grenzen, was spätestens ab August 1942 aber nicht nur den Warenverkehr bzw. Schmuggel umfasste, sondern zunehmend auch die Flucht von Wehrpflichtigen. Wagner hatte im August 1942 die Wehrpflicht eingeführt, was zur Flucht tausender Elsässer ins unbesetzte Südfrankreich bzw. in die Schweiz führte. Hierbei kam es im Februar 1943 zum tragischen Drama von Ballersdorf, bei dem 1 Zollgrenzschützer und 17 Elsässer starben. Ende 1944 hatte der Zollgrenzschutz eine Stärke von ca. 3.200 Mann und etwa 200 Zollhunden.

In Mülhausen (franz. Mulhouse) siedelte sich im August 1944 die Sammelstelle des Zollgrenzschutzes Frankreich an, bei der die zurückkehrenden Dienststellen aufgefangen wurden. Als Folge des Stauffenberg-Attentats auf Adolf Hitler wurde der Zollgrenzschutz etwa im Herbst 1944 dem SS-Reichssicherheitshauptamt unterstellt. Aus dem im Elsass aufgefangenen Personal stellte man Ende 1944 im Elsass die Zollgrenzschutz-Bataillone Söllner und Stern auf, um die vorrückenden Alliierten aufzuhalten. Zeitgleich wandelte man die elsässischen Bezirkszollkommissariate Kompanien um.

 

Dienststellen
Bezeichnung Befehlsstelle Altkirch
Hauptzollamt Altkirch (vermutlich Anfang 1941)
Bestehen Ca. Mai 1940 - ?
Anschrift ?
Feldpostnr. 37237 (nur Befehlsstelle)
Stärke ?
Leitung ?
Nachgeordnet
  • Bezirkszollkommissariat Altkirch (FPN 37237)
  • Bezirkszollkommissariat Pfirt (später an HZA Mülhausen-Süd abgegeben)
Einsatz ?

 

Bezeichnung Befehlsstelle Kolmar (vermutlich war der Befehlsstelle ein Verbindungsbeamter angeschlossen, der den Verbindungsstab Grenzschutz zum Armeeoberkommando (AOK) 7 und dem CdZ leitete)
Hauptzollamt Kolmar (vermutlich Anfang 1941)
Bestehen Ca. Mai 1940 - ca. Herbst 1944
Anschrift Kürschnerrainstr. 1
Feldpostnr. 36978 (nur Befehlsstelle)
Stärke ?
Leitung Regierungsrat Seebohm, Zollrat Hentschel
Nachgeordnet
  • Bezirkszollkommissariat Felleringen
  • Bezirkszollkommissariat Gebweiler (Anschrift Martin-Schongauer-Str. 28)
  • Bezirkszollkommissariat Kolmar (FPN 36987)
  • Bezirkszollkommissariat Masmünster (später an HZA Mülhausen-West abgegeben)
  • Bezirkszollkommissariat Mülhausen-West
  • Bezirkszollkommissariat Münster
  • Bezirkszollkommissariat Schlucht (Leiter BZKom Schäfer)
  • Bezirkszollkommissariat Schnierlach
  • Grenzschutzlager Kolmar
Einsatz ?

 

Bezeichnung Hauptzollamt Mülhausen-Süd
Bestehen Ca. Mai 1940 - ca. Herbst 1944
Anschrift Sinnestr. 21 bzw. An der Sinne 21
Feldpostnr. -
Stärke ?
Leitung Regierungsrat Rühlmann
Nachgeordnet
  • Bezirkszollkommissariat Hüningen-St. Ludwig (Leiter BZKom Herrmann, BZKom Asche)
  • Bezirkszollkommissariat Leimen (Leiter BZKom Herterich)
  • Bezirkszollkommissariat Oltingen
  • Bezirkszollkommissariat Pfirt (vom HZA Altkirch übernommen)
  • Bezirkszollkommissariat Sept (Leiter BZKom Hellmuth)
  • Bezirkszollkommissariat Winkel (Leiter BZKom Pasedach)
  • Bezirkszollkommissariat Wolschweiler (Leiter BZKom Neumann)
Einsatz Das HZA beherbergte ab etwa August 1944 die Sammelstelle für die sich nach den Invasionen der Alliierten zurückziehenden Angehörigen des Zollgrenzschutzes Frankreich.

 

Bezeichnung Hauptzollamt Mülhausen-West
Bestehen Ca. Mai 1940 - ca. Herbst 1944
Anschrift Lindenstr. 13
Feldpostnr. -
Stärke ?
Leitung Regierungsrat Franz Laber
Nachgeordnet
  • Bezirkszollkommissariat Dammerkirch (Leiter BZKom Kauf)
  • Bezirkszollkommissariat Masmünster (vom HZA Kolmar übernommen / Leiter BZKom Wilhelm Jester, BZKom Geuder)
  • Bezirkszollkommissariat Niedersulzbach (Anschrift Hauptstr. 20 / Leiter BZKom Asche)
  • Bezirkszollkommissariat Wesserling (Leiter BZKom Schröder)
Einsatz ?

 

Bezeichnung Befehlsstelle Schlettstadt
Hauptzollamt Schlettstadt (vermutlich Anfang 1941)
Bestehen Ca. Mai 1940 - ca. Herbst 1944
Anschrift ?
Feldpostnr. 36492 (nur Befehlsstelle)
Stärke ?
Leitung Regierungsrat Gustav Bennert
Nachgeordnet
  • Bezirkszollkommissariat Markirch (Leiter BZKom Metzroth)
  • Bezirkszollkommissariat Saal (Anschrift Grand Rue 1a / Leiter BZKom Fritz Hammer)
  • Bezirkszollkommissariat Schirmeck (Leiter BZKom Rose)
  • Bezirkszollkommissariat Schlettstadt (FPN 36492)
Einsatz ?

 

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