Wenn Sie auf der Suche sind nach Informationen zu Zöllnern, Dienststellen, Geschehnissen usw. finden Sie hier die wichtigsten Informationen. Schauen Sie sich bitte auf meiner Webseite um, auf den einzelnen Seiten findet man umfangreiches Material. Wenn Sie darüber hinaus Informationen zu einzelnen Personen suchen, lesen Sie bitte die unten stehenden Informationen, dort sind die wesentlichen Quellen und Ansprechpartner genannt. Alle Angaben wurden sorgfältig recherchiert, eine Garantie kann ich dafür aber leider nicht übernehmen, Fragen klären Sie am besten mit der jeweiligen Institution ab.

Darüber hinaus können Sie mich unter email anschreiben, wenn Sie möchten. Bitte geben Sie dabei so viele Informationen wie möglich an. Ich verfüge leider nicht über (umfangreiche) Bestände an Personal- oder Dienstakten, ich schaue aber gerne in meinen Unterlagen nach, ob ich etwas zum Namen oder dem Einsatzgebiet finden bzw. Tipps zur weiteren Suche geben kann. Recherchen in Archiven oder den unten genannten Institutionen kann ich dabei jedoch nicht übernehmen.
Ich betreibe diese Webseite in meiner Freizeit neben Familie, Beruf und anderen Hobbys und möchte mir die nötige Zeit für die Anfragen nehmen. Da ich die Anfragen kostenlos in meiner Freizeit beantworte und dabei meine anderen Interessen nicht vernachlässigen möchte, ist leider mit einer längeren Antwortdauer zu rechnen.

1. Einleitung

Der Grenzaufsichtsdienst, Zollgrenzdienst, bzw. Zollgrenzschutz wurde in den 1930er Jahren deutlich verstärkt und setzte sich überwiegend aus Beamten zusammen. Zu Beginn des Krieges wuchs der Personalbedarf durch die Einsätze in den besetzten Gebieten stark an, sodass zunehmend Hilfspersonal rekrutiert wurde. Letztendlich gab es folgende Wege, um bei der Reichsfinanzverwaltung beschäftigt zu werden:

  • Ausbildung in der Reichsfinanzverwaltung
  • Wechsel von einer anderen Behörde, z.B. dem Justizministerium. Das geschah aber meist nur bei höheren (Verwaltung-)Beamten
  • Eintritt in die Reichsfinanzverwaltung nach dem Militärdienst. Nach Ende der 12 jährigen Dienstzeit bei der Reichswehr/Wehrmacht konnten Soldaten in die öffentliche Verwaltung übernommen werden. Voraussetzung war die körperliche Eignung und das Bestehen der entsprechenden Prüfungen (z.B. Prüfung zum Zollassistenten). Hierfür konnten gegen Ende der Dienstzeit Militär-Verwaltungsschulen besucht werden.
  • Verpflichtung bzw. Einberufung zum Zollgrenzschutz, hierbei wurden zunächst wehrdiensttaugliche Männer aus der nahen Grenzbevölkerung für den Verstärkten Grenzaufsichtsdienst (VGAD) verpflichtet und (militärisch) ausgebildet, die in Krisenfällen die Zollbeamten an der Grenze verstärken sollten. Nachdem der Zollgrenzschutz mit Kriegsbeginn zunehmend in den besetzten Gebieten eingesetzt wurde, wuchs der Personalbedarf enorm. Hinzu kam, dass junge Beamte und die ehemaligen Soldaten zur Wehrmacht einberufen wurden. Die Lücken wurden ebenfalls durch Hilfspersonal gefüllt, dass nun aber über die Wehrmeldeämter im ganzen Reichsgebiet notdienstverpflichtet wurde. (Notdienstverordnung vom 15.10.1938)

Die Lücken wurden mit immer älteren Jahrgängen aufgefüllt, sodass der Zollgrenzschutz in der letzten Hälfte des Krieges in den unteren Dienstgraden kaum noch aus Beamten und gelernten Zöllnern bestand. Die verbreitete Vorstellung, dass der Zollgrenzschutz an den Grenzen mit Doppelstreife einzelne Schmuggler dingfest machte, lässt sich auf die besetzten Gebiete nicht übertragen. Auch dort waren Streifendienst und Verhinderung von Schmuggel Tagesgeschäft, ab 1942/43 wurde der Zollgrenzschutz aber immer stärker in quasi-militärische Auseinandersetzungen verwickelt mit gut organisierten und bewaffneten Schmuggler- und Partisanen-Banden. Zudem führte er auch selber teils polizeiähnliche Aktionen bzw. Aktionen gegen Partisanen und Schmuggler durch. Die militärischen Erfolge der Alliierten führten vor allem ab 1944 zu schnellen und hastigen Rückzügen, bei denen der Zollgrenzschutz oft nur das Allernötigste mitnehmen konnte, was an Ausrüstung, Waffen und Munition transportiert konnte. Alles andere, darunter auch Akten, Diensttagebücher, Lageberichte und Personalunterlagen, blieb zurück oder wurde vernichtet. Zeitgleich mit dem Vorrücken der Roten Armee im Osten und den Landungen der Alliierten in Italien und Frankreich intensivierten die Partisanen ihr Auftreten und waren militärisch oft überlegen. Vielfach konnte (und durfte) man man sich nur sehr knapp vom Gegner absetzen, wurde eingeschlossen oder überfallen und musste lange Strecken bzw. unwegsames Gelände überwinden. Mit Glück konnten Eisenbahn oder LKW genutzt werden, oft genug blieben nur Pferdekarren, Fahrräder oder der Fußmarsch übrig. In den letzten Kriegsmonaten wurden tausende Zöllner hastig in Zoll-Kampfeinheiten zusammengefasst, bzw. von der Wehrmacht vereinnahmt.

Personalakten
Es lässt sich heute aus allen Einsatzgebieten des Zollgrenzschutzes im In- und Ausland feststellen, dass kaum Personalunterlagen erhalten sind. Während z.B. bei der Wiedereinstellung von Beamten nach dem Krieg, Entnazifizierung, Suche von Vermissten usw. in den Nachkriegsjahren vielfach auf die noch vorhandenen Personalakten zurückgegriffen wurde, sind diese heute oft nicht mehr vorhanden. Nach Ablauf der Aufbewahrungsfristen wurden Akten zwar durchaus den Landes- oder Bundesarchiven zur Übernahme angeboten. Aus Kapazitätsgründen bzw. Relevanz konnte man oft aber nur Einzelfälle übernahmen, sodass große Bestände etwa in den 60er oder 70er Jahren vernichtet wurden.
Anders als bei Akten der Wehrmacht, wurden Personal- und Verwaltungsakten der Reichsfinanzverwaltung von den Alliierten auch nicht (dauerhaft) beschlagnahmt und auch nicht verfilmt. Die zentralen Akten des Generalinspekteurs des Zollgrenzschutzes, in denen sich umfangreiche Berichte zu Dienststellen, Geschehnissen, Einsätzen, gefallenen Zollgrenzschützern usw. befunden haben, wurden sehr wahrscheinlich gegen Kriegsende vernichtet.

2. Wo suchen?

Hilfreich ist immer, möglichst viele Informationen in der Familie zusammenzutragen wie z.B. Dienstzeugnisse, Einberufungsunterlagen, Ahnenpass, Ausweise, Feldpostbriefe, Fotos, Urkunden, Nachkriegsunterlagen usw. Aber auch die Erzählungen und das Wissen der älteren Generationen sind ein großer Wissensschatz. Ansonsten benötigt ein Forscher meist Ausdauer, da man die gesuchten Informationen leider nur selten auf dem Silbertablett findet und die Nachforschungen durchaus mit einiger Mühe verbunden sind.

2.1 Organisationen

Es gibt eine Reihe von Organisationen, die Unterlagen oder Informationen haben könnten:

  • Deutsches Bundesarchiv:
    • Personenbezogene Auskünfte (PA): Die Abteilung PA gibt personenbezogene Auskünfte zum 1. und 2. Weltkrieg und greift dafür u.a. auf die Akten der ehemaligen Deutschen Dienststelle bzw. Wehrmachtsauskunftsstelle / WASt zu. Am Ende der verlinkten Seite befindet sich ein Antragsformular zur Recherche.
    • Berlin Document Center: Enthält z.B. die NSDAP-Mitgliederkartei, Personalakten von SS- und SA-Mitgliedern usw.
    • Namenssuche in Invenio, dem Online-Verzeichnis des Bundesarchivs:
      Öffnen Sie Invenio, die Suche kann ohne Anmeldung benutzt werden. Klicken Sie dazu oberhalb der Log-in-Felder auf Suche ohne Anmeldung
      Falls eine Willkommens-Seite erscheint, kann sie weggeklickt werden
      In in der Menüleiste der Webseite auf Suche klicken (nicht auf Navigierende Suche)
      In der neuen Ansicht im Untermenü (gelb unterlegte Reiter) auf Namenssuche klicken
      In der neuen Ansicht kann nach Namen gesucht werden
      Wurde etwas gefunden, können unter Umständen Kopien bestellt werden. Fragen klären Sie am besten mit dem Bundesarchiv ab.
  • In der Online-Gräbersuche des Volksbunds Deutsche Kriegsgräberfürsorge, sind mittlerweile über 5,4 Millionen Namen der vom Volksbund betreuten Kriegsgräber erfasst. Eine schriftliche Anfrage kann zudem weitere Erkenntnisse bringen, selbst wenn sich in der Online-Abfrage nichts findet.
  • Der Suchdienst des Deutschen Roten Kreuzes beschäftigt sich u.a. mit der Suche nach (zeitweise) Verschollenen des 2. Weltkrieges, hat teils aber auch Informationen über Kriegsgefangene. Die Vermisstenbildlisten aus den 1950er und 1960er Jahren sind inzwischen online einsehbar.
  • Der Internationale Suchdienst Arolsen gibt Auskünfte über Opfer der nationalsozialistischen Verfolgung
  • Das Internationale Kommittee vom Roten Kreuz hat Informationen über Kriegsgefangene gesammelt. Die Daten zum 1. Weltkrieg können online durchsucht werden. Für Gefangene des 2. Weltkrieges ist eine schriftliche Anfrage nötig, wofür zu bestimmten Zeitpunkten im Jahr ein Anfrageportal geöffnet wird.
  • Suchen Sie auf den Webseiten der infrage kommenden Kommunal- und Landesarchive, in deren Bereich die gesuchte Person Dienst tat. Im Falle einer Notdienstverpflichtung musste die Polizei- bzw. Kommunalverwaltung am Wohnort informiert werden und derartige Akten haben sich vielfach erhalten. Möglicherweise haben sich auch Entnazifizierungsakten enthalten mit Details zum privaten und beruflichen Werdegang. Mit Glück finden sich Personalakten.
  • Lohnend kann eventuell eine schriftliche Anfrage bei Archiven und Organisationen sein. Ich habe mit Archiven im In- und Ausland durchweg gute Erfahrungen gemacht und man ist dort meist sehr hilfsbereit. Die Zeit des Nationalsozialismus ist allerdings teilweise tabuisiert und meiner Erfahrung nach tun sich Behörden (z.B. Finanzverwaltungen) eher schwer damit, sodass Anfragen durchaus unbeantwortet bleiben können. Deswegen empfehle ich, das Anliegen möglichst sachlich und zurückhaltend zu beschreiben sowie den Grund der Anfrage (z.B. Familienforschung) mit möglichst vielen Informationen zur gesuchten Person zu schildern.
  • Auf der Suche nach weiterführenden Hinweisen können ggf. ausländische Zoll-Museen, Militärmuseen in der fraglichen Gegend, Veteranen-Verbände usw. Tipps geben
2.2 Weitere Quellen
  • Viele deutschsprachige Zeitungen der damaligen Zeit aus dem In- und Ausland sind inzwischen digitalisiert und kostenlos online einsehbar. Man findet die Bestände meist auf den Webseiten von Universitätsbibliotheken und Landes- bzw. Kommunalarchiven, sowie zunehmend auf dem Deutschen Zeitungsportal. Dort stößt man ab und an auf Informationen zu Personen (z.B. Beförderungen, Ordensverleihungen, Versetzungen, Sterbeanzeigen) und Dienststellen (z.B. besondere Vorkommnisse, organisatorische Veränderungen, Veranstaltungen, Feierlichkeiten, Zeitungsberichte). Die Österreichische Nationalbibliothek hat aus der Zeit 1938-45 viele Zeitungen und Vorschriften digitalisiert. Im europäischen Ausland (z.B. Niederlande und Polen) finden sich deutschsprachige Zeitungen aus der Besatzungszeit.
  • Familienforschungs-Portale verfügen inzwischen zum Teil über einen großen Dokumentenbestand, der zudem meist online durchsuchbar ist. So hat Ancestry (von anderen Portalen weiß ich es nicht) z.B. die Gräberkarteien von gefallenen Personen aus dem Bundesarchiv für den 2. Weltkrieg, Aufzeichnungen des Standesamts I Berlin bis 1955 mit Unterlagen von im Ausland gestorbenen/gefallenen Personen und viele Adressbücher. Informationen zur Mitgliedschaft, verfügbaren Unterlagen, Kosten usw. erhalten Sie bei den jeweiligen Anbietern.
  • Vielleicht hat sich schon ein Familienforscher mit der gesuchten Person beschäftigt und einen Stammbaum veröffentlicht. Auch hier gibt es inzwischen zahlreiche Portale und Foren.
  • Es gibt mehrere deutschsprachige seriöse Internetforen wie z.B. das Forum der Wehrmacht. Dort trifft man Mitglieder, die seit vielen Jahren privat zu bestimmten Themen recherchieren und sich ein großes Wissen angeeignet haben. Die Anmeldung ist meist kostenlos und die Mitglieder helfen gerne.
2.3 Archivbesuch

Manchmal ist ein Archiv-Besuch hilfreich, um in Ruhe alle in Frage kommenden Akten durchzusehen. Auch in den Online-Verzeichnissen von Archiven findet man oft nur eine generelle Inhaltsbeschreibung der einzelnen Akten und nur selten eine vollständige Auflistung aller vorkommenden Namen. Ich habe bei Archiv-Besuchen fast immer gute Erfahrungen gemacht, die Mitarbeiter sind in der Regel sehr hilfsbereit und die Formalien halten sich meist in Grenzen.

  • Die Digitalisierung von Archivbeständen macht große Fortschritte, leider gibt es kein einheitliches Portal zur Recherche. Recherchieren vor einem Besuch am besten auf der jeweiligen Webseite nach interessanten Akten. Eventuell sind diese schon digitalisiert und können online angesehen werden.
  • Schreiben Sie das in Frage kommende Archiv bei Bedarf am besten frühzeitig an, um das Vorhandensein von relevanten Akten, Fragen, Gebühren und Formalitäten (z.B. Benutzungsantrag) zu klären. Manche Archive bestehen grundsätzlich auf einer Anmeldung bzw. halten nur eine kleine Anzahl von Arbeitsplätzen vor. Darüber hinaus wird der Zugang zu Akten unterschiedlich gehandhabt und kann mit formellen Hürden verbunden sein. Das gilt auch für Archive außerhalb Deutschlands, wo der Zugang teils sehr unkompliziert, teils aber stark reglementiert ist bzw. nur den eigenen Staatsbürgern zugestanden wird.
  • Falls Sie sich bestimmte Akten anschauen wollen, kann eine vorherige Reservierung dieser Unterlagen lohnen, damit die Akten beim Besuch direkt vorliegen. Weitere Fragen am besten vorab mit dem Archiv klären. In manchen Fällen werden pro Tag nur eine eng begrenzte Zahl von Akten pro Besucher ausgegeben, manchmal gelten vor Ort zeitlich sehr enge Bestellfristen.
  • Am besten ebenfalls frühzeitig klären, ob relevante Akten eine Schutzfrist haben, das heißt ob sie noch zur Einsicht gesperrt sind. Das kann man häufig durch einen formellen Antrag mit einer sachgerechten Begründung umgehen, dessen Bearbeitung aber wiederum Zeit in Anspruch nimmt.
  • Viele Archive erlauben inzwischen das Abfotografieren von Unterlagen für private Zwecke. Laptops sind meist erlaubt, Stromanschlüsse gibt es oft am Arbeitsplatz. Manche Archive verfügen über professionelle Scanner zur Benutzung durch Besucher, wofür ein USB-Stick benötigt wird, SD-Karten helfen meist nicht weiter. Nicht vergessen sollte man Personalausweis und Notizblock samt Bleistift (Kugel- und Tintenschreiber sind teils verboten). Aber auch hier Fragen und Gegebenheiten am besten vorab mit dem Archiv klären.
3. Publikationen
3.1 Dienstalterslisten

Ab 1926 gab die Reichsarbeitsgemeinschaft Deutscher Zollbeamtenverbände Dienstalterslisten heraus, basierend auf Unterlagen des Reichsfinanzministeriums. Die Listen enthalten neben Name und Rang auch Eintritts- und Beförderungsdaten, sowie teilweise die Dienststelle. Möglicherweise erschienen in der Folgezeit weitere Listen.

  • Handbuch für deutsche Zollbeamte, Stand 01.10.1926
  • Jahrbuch der Reichszollverwaltung, Stand 01.01.1930
  • Dienstaltersliste umfassend die Beamten der Reichszollverwaltung (ab Besoldungsgruppe A4c), Stand März 1933

Der Reichsverband der akademischen Finanz- und Zollbeamten veröffentlichte ebenfalls Daten aus den Unterlagen des Ministeriums, 1927 erschien der dritte Jahrgang.

  • Taschenbuch 1927, Stand 01.03.1927

Die Kalender sind möglicherweise in Uni-Bibliotheken und Landes-/Staatsarchiven einsehbar.

3.2 Reichsfinanzblatt

Im Amtsblatt der Reichsfinanzverwaltung (Reichsfinanzblatt) wurden die gängigen Vorschriften veröffentlicht. Dazu enthielt es in späteren Ausgaben Ernennungen, Versetzungen und Auszeichnungen. Mit Kriegsbeginn wurden in sogenannten Ehrenlisten die Namen von Gefallenen samt Angabe der Dienststelle genannt. Dabei umfassten die Listen nicht nur aktive Zollbeamte, sondern auch Zollgrenzschutz-Reservisten und in militärischen Formationen dienende ehemalige Angehörige der RFV. Die Ausgaben sind möglicherweise in Uni-Bibliotheken und Landes-/Staatsarchiven einsehbar.

3.3 Literatur zur Zollgeschichte

Nachfolgend einige Werke, die sich konkret mit dem Zollgrenzschutz und der Zollverwaltung befassen. Eine Übersicht mit allgemeiner Literatur zum Zoll, zur Finanzgeschichte und der Ausrüstung der Reichsfinanzverwaltung befindet sich hier,

bucheulitzGeschichte des Zollgrenzdienstes (Der Zollgrenzdienst)
Autor: Walter Eulitz
Verlag: Stollfuß Verlag, Bonn, 1968
Die wichtigste Quelle in Buchform ist der im Auftrag des Bundesfinanzministeriums geschriebene Titel, welcher auf knapp der Hälfte von 300 Seiten die Geschichte des Zollgrenzdienstes / Zollgrenzschutzes behandelt. Eulitz gehörte dem Stab des Generalinspekteurs des Zollgrenzschutzes an. Im Buch wird ausführlich auf die Einsätze in besetzten Gebieten sowie die Organisation eingegangen, jedoch ohne Namen von Personen zu nennen. Die Unterlagen und Erfahrungsberichte, die Eulitz dazu von ehemaligen Zollgrenzschützern in den 60er Jahren gesammelt hat, sind im Bundesarchiv Berlin-Lichterfelde (Bestand R110 Anhang) inzwischen online und kostenlos einsehbar. Damit hat Eulitz eine wichtige Basisarbeit geleistet, ohne die heute viele Informationen verloren wären. Eine kritische Auseinandersetzung mit dem Einsatz in den besetzten Gebieten, dem Verhältnis zum Nationalsozialismus, dem Umgang mit der örtlichen Bevölkerung und Juden, dem Waffengebrauch an der Grenze, Verstrickung in NS-Verbrechen usw. enthält das Buch allerdings nicht.

buchkirmsseAlexander Kirmsse - Zollgrenzschutz in Frankreich 1941-44
Autor: Peter Detlef Kirmsse
Verlag: Lulu.com, 2016
Alexander Kirmsse war Hauptzollamtsvorsteher und Befehlsstellenleiter im Zollgrenzschutz. Sein Sohn hat persönliche Unterlagen, Fotos und das Kriegstagebuch der Befehlsstelle Dax zusammengefasst, was einen tieferen Einblick in den Alltag bietet.

buchvareseChronik über den Kriegseinsatz des Zollgrenzschutzes in Italien - Bezirkszollkommissariat Varese land i land d
Autor: Chiara Zangarini
Verlag: Macchione Editore, Varese, 2017
Das Bezirkszollkommissariat im italienischen Varese hielt die Geschehnisse und Einsätze des Jahres 1943 in einer Art Tagebuch und Fotoalbum fest. Die Unterlagen wurden in einem italienischen Archiv wiedergefunden und in dem zweisprachigen Buch (Italienisch und Deutsch) veröffentlicht. Das Buch gibt einen hochinteressanten Überblick über das Tagesgeschäft der Zöllner, Einsätze gegen Partisanen und die geistige Einstellung.

buchluxemburg1Die deutsche Zollverwaltung in Luxemburg 1940 bis 1944 - Versuch einer Rekonstruktion
Autor: Detlev Zuckarelli
Herausgeber: Luxemburger Zoll-Gewerkschaft, Luxemburg, 2008, ISBN 978-2-9559-735-1-2
Ausführlich wird der Einsatz deutscher Zöllner in Luxemburg und Luxemburger Zöllner in der Reichsfinanzverwaltung dargestellt. Unterstützt durch zahlreiche Fotos, Grafiken, Karten, Listen und Schilderungen von Zeitzeugen bietet das mehr als 200 Seiten starke Buch eine beachtliche Fülle von Details, verliert aber auch den Gesamtzusammenhang nicht aus dem Blick.

buchluxemburg1Zollgrenzschutz: Border Guards on the Frontier of the Reich, Hauptzollamt Villach, 1941-1945 land i
Autor: Tommaso Chiussi
2023, ISBN 978-0764367052
Eine ausführliche Buchbesprechung findet sich im Blog.

buchraekerDie Zollstellen im Bezirk der Oberfinanzdirektion Münster (1818-2015)
Autor: Jörg Räker
Herausgeber: Hauptzollamt Dortmund, 2016
Man sieht dem Buch an, dass der Autor eine enorme Mühe in das Buch gesteckt haben muss. Auf über 800 Seiten listet Räker alle ehemaligen und aktuellen Zollstellen des Bezirks Münster auf, erzählt ausführlich deren Geschichte und konnte vielfach sogar Fotos und die Namen der Dienststellenleiter finden. Das Buch kann über das Hauptzollamt Dortmund bezogen werden (Stand 2017).

buchsandkuehler Beiträge zur Geschichte des Nationalsozialismus, Band 16: Durchschnittstäter
Herausgeber: Christian Gerlach
Verlag: Schwarze Risse, Berlin, 2000, ISBN 3-922611-84-2
Das Buch beschäftigt sich in einem etwa 60-seitigem Kapitel (von rund 270 Seiten) mit der Verstrickung von SS-Grenzpolizei und Zollgrenzschutz im NS-Staat. Dort beleuchtet der Historiker Thomas Sandkühler konkrete Vorfälle, geht aber auch auf den Aufbau und Einsatz ein und bietet einen sehr ausführlichen Quellenanhang.

buchfoxDer Wasserzolldienst an den deutschen Küsten, Flußmündungen, Flüssen und Binnengewässern
Autor: Werner Fox
Verlag: Selbstverlag, Hamburg, 2003
Fox behandelt in seinem Buch auf knapp 420 Seiten die Geschichte des Wasserzolls vom 19. Jahrhundert bis zur Wiedervereinigung (5. Auflage 2003). Davon betreffen etwa 50 Seiten die Wasserzöllner zwischen 1919 und 1945. Im Buch ist weniger über die Organisation und den Einsatz zu erfahren, dafür viel über die verwendeten Schiffe.

buchfoxMouthe sous l'occupation land i
Autor: Alexandre Cornu
Verlag: Éditions Ouverture, Mont-sur-Lausanne, 2. Auflage 2015, ISBN 978-2-88413-337-1
Schade, dass es nur auf Französisch verfügbar ist, denn das Lesen lohnt sich wirklich. Der Autor erzählt auf über 250 Seiten die deutsche Besatzungszeit im ostfranzösischen Mouthe nahe der Schweizer Grenze nach. Mouthe war ein wichtiger Standort des Zollgrenzschutzes und nimmt im Buch viel Platz mit Fakten und Fotos ein. Cornu, ein Schweizer Gendarm, ist keiner Seite verpflichtet und führt den Leser durch die Zeit vom Auftauchen der ersten deutschen Soldaten im Sommer 1940 bis zu den Kämpfen im September 1944. Kenntnisreich und mit vielen Fotos, Zeitzeugen beider Seiten, Dokumenten und Details schafft er es, einen guten Eindruck der Gegebenheiten zu vermitteln. Dabei bleiben weder die deutschen Taten noch die Erschießung von etwa 50 gefangenen Deutschen durch Résistance-Kämpfer unerwähnt.

buchfoxHalt Zoll! Der Zoll in Deutschland - 1945 bis heute
Autor: Fritz Baronner
Verlag: Selbstverlag, 2019
Auf über 330 Seiten wird die deutsche Zollgeschichte der BRD und DDR seit 1945 in vielen Facetten dargestellt. Umfangreich bebildert, erzählt der Autor (ein ehemaliger Zöllner) sehr informativ die Entwicklung der Zollverwaltung von den Anfängen in der Nachkriegszeit über die Wiedervereinigung bis heute nach. Dienstkleidung, Bewaffnung, Ausrüstung, Ausbildung, Zollhunde, Dienst, Schmuggel und Institutionen sind nur einige der zahlreichen Themen. Das Buch ist beim Autor erhältlich (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.) .

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